Bockshornklee - Medizinische Anwendung mit langer Tradition und bestätigter Wirksamkeit

Bockshornklee – Heilanwendung mit langer Tradition und gesicherter Wirksamkeit
Im Laufe der Jahrhunderte wurden Bockshornklee viele medizinische Wirkungen zugeschrieben: Er soll aphrodisierend wirken, das Haarwachstum fördern, das Immunsystem stärken und den Appetit anregen. Nicht alle dieser Effekte sind wissenschaftlich belegt. Doch in Bezug auf die Regulierung des Blutzucker- und Blutfettspiegels gibt es solide Belege und wissenschaftlich nachvollziehbare Wirkzusammenhänge.
Werfen wir einen Blick auf die biochemische Zusammensetzung von Bockshornklee: Neben dem Proteingehalt (30 %) und einem Fettanteil von 10 % sind vor allem der hohe Anteil an Schleimzucker (40 %) und die enthaltenen Steroidsaponine (3 %) relevant.
Saponine sind sekundäre Pflanzenstoffe, deren Name vom lateinischen Begriff „sapo“ (Seife) abgeleitet ist. Der Grund: Diese bitteren Substanzen schäumen in Flüssigkeit auf – ein Effekt, den man beim Kochen von Hülsenfrüchten gut beobachten kann. Genau diese besonderen Zuckerarten (Schleimzucker) und Saponine sind maßgeblich an der blutzucker- und blutfettsenkenden Wirkung beteiligt.
Schleimzucker ist eine stärkeähnliche Substanz, die aus verzweigten Kohlenhydratketten besteht. In verschiedenen Tierversuchen zeigte Schleimzucker tatsächlich eine blutzucker- und cholesterinsenkende Wirkung, die vermutlich auf einer verringerten Aufnahmegeschwindigkeit im Darm beruht.
Dies entspricht auch der Wirkung von Guar, dem gemahlenen Nährgewebe der Guarbohne, das zu etwa 90 % aus diesen verzweigten Kohlenhydraten besteht. Guar Verlan® ist dementsprechend das einzige pflanzliche Arzneimittel, das für die begleitende Therapie von Diabetes mellitus Typ II und Hypercholesterinämie zugelassen ist.
Studien mit alkoholischen Extrakten, die keinen Schleimzucker enthalten, zeigen, dass auch die oben erwähnten Steroidsaponine wesentlich zu diesem positiven Effekt beitragen.
Fazit:
Bockshornklee eignet sich somit mindestens zur Vorbeugung von Blutzucker- und Blutfettproblemen und wird auch zur begleitenden Behandlung von Typ-2-Diabetes empfohlen. Dabei sollte jedoch auf mögliche Wechselwirkungen mit verordneten Antidiabetika geachtet werden, weshalb eine ärztliche Abklärung angeraten ist.
Mit Bockshornklee, dessen Geschmack bitter und scharf ist, lassen sich nicht nur schmackhafte Gerichte zubereiten und der eigenen Küche eine besondere Note verleihen – er kann auch einen echten gesundheitlichen Nutzen bieten.
Und wer weiß – vielleicht wird eines Tages auch die aphrodisierende Wirkung in wissenschaftlichen Studien (z. B. randomisierte Doppelblindstudien) belegt.
Verfasst von: Peter Warns
Quellen:
- Deutsche Apothekerzeitung Ausg. 30/2011
- Psychrembel online
- Pharmawiki.ch
- Carstens Stiftung
- Dr. Weigl (doktorweigl.de) – Anmerkung: als Arzt eine echter Youtube Star
- Zentrum-der-Gesundheit.de
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